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Jahrestagung 1990 in Lahm und Sachsen kommen.

Bericht von Edgar Spreer, Dresden




Im Juni 1990 war ich zur Jahrestagung des LBM nach Lahm eingeladen, um über die „Milchwirtschaft der DDR – Vergangenheit und Zukunft“ zu sprechen. Eine mit Spannung und Neugier geladene Tagung und für mich nicht eben leicht. Im Zusammenhang mit der Zukunft regte bereits der damalige Geschäftsführer Eberhard Hiltl an, vielleicht mit Sachsen zusammen zu gehen. In Sachsen wurde ein Molkereifachleuteverband 1991 gegründet. Vorsitzender der seinerzeitige Betriebsleiter der Molkerei Wurzen und im August vorigen Jahres verstorbene Wilfried Nöbel.


Zusammen mit Eberhard Hiltl und mit sehr wohlwollender Unterstützung des damaligen LBM-Präsidenten Gerhard Müller, Bad Kissingen, versuchte ich die weitere Annäherung. 1992 waren alle beiderseitigen Bedenken und Hindernisse ausgeräumt, so dass es zu einem Beitritt der Sachsen als damals 6. Bezirksgruppe kam. Dennoch war anfangs die Integration recht schwierig. Für den bedeutenden Schub, das endgültige Zusammenwachsen, sorgten die über einige Jahre durchgeführten „Lehrfahrten“, meistens wohl ins Ausland. Daraus resultierten Freundschaften, die bis heute Bestand haben.


Ein besonderes Ereignis war seinerzeit die Bestallung eines neuen Geschäftsführers. Eberhard Hiltl, schon über 70, wollte diese Tätigkeit aufgeben, ein Nachfolger war weit und breit nicht in Sicht. Ich wusste, dass Dr. John, ehemals in der DDR ein Mitarbeiter am Institut für Milchforschung Oranienburg, wie viele andere Mitarbeiter dieses Instituts, seinen Job verloren hatte und danach wohl, sehr unglücklich, als Vertreter einer westdeutschen Firma tätig war. Er war bereit, diese Geschäftsführerstelle anzunehmen. Doch war die Skepsis vieler Mitglieder erheblich. Ein promovierter Ostdeutsche sollte den Verband managen? Das kann nicht gut gehen!! Dank der intensiven Überzeugungsarbeit von Gerhard Müller, konnten vor allem die Bezirksvorsitzenden und viele Mitglieder für diesen Schritt gewonnen werden. Das Resultat ist bekannt, der Verband wurde gut geführt und, überaus bedeutsam, die völlig desolate Finanzsituation wurde ins Positive gewendet.

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